Aufgrund der Komplexität des Störungsbildes ist für die Behandlung der Legasthenie ein multimodaler Ansatz sinnvoll. Dieser Ansatz orientiert sich an den folgenden Aspekten:
- Form der Störung (Lese- und Rechtschreibstörung oder isolierte Lese- bzw. Rechtschreibstörung)
- Schweregrad der Störung
- Entwicklungsstand in der Schriftsprachentwicklung
- Vorliegen von komorbiden Störungen (z. B. Hyperkinetische Störung)
- Alter des Kindes (z. B. Unterscheidung zwischen vorschulischer und schulischer Förderung)
- Soziales Umfeld (z. B. häusliche Unterstützung und Förderung beim Schriftspracherwerb)
- Schulisches Umfeld (z. B. Angebot von Förderunterricht)
Zur Versorgung eines Kindes mit einer Legasthenie ist das Zusammenarbeiten verschiedener Institutionen zu empfehlen. Dieses Netzwerk versucht, die unterschiedlichen Sichtweisen und Herangehensweisen zur Hilfe für das betroffene Kind zu integrieren. Insbesondere die Kooperation der Eltern mit der Schule ist häufig erschwert und bedarf nicht selten der Vermittlung durch einen unbeteiligten Dritten, z. B. den Kinder- und Jugendpsychiater.