Beratung bei Legasthenie wird von verschiedenen Berufsgruppen und Institutionen angeboten. In psychologischen Beratungsstellen und Erziehungsberatungsstellen, die Aufgaben der freien Jugendhilfe übernehmen, wird auch Beratung bei Legasthenie durchgeführt. Allerdings wird in diesen Einrichtungen nicht immer auch die Diagnostik der Legasthenie durchgeführt.
Beratung wird auch vom zuständigen schulpsychologischen Dienst angeboten. Allerdings sind die Zuständigkeitsbereiche der einzelnen Dienste z. T. so groß, dass die Kapazitäten für eine individuelle Beratung oft nicht ausreichend sind.
Beratung wird des Weiteren auch von der öffentlichen Jugendhilfe (Jugendamt) angeboten.
Ein sehr großen Anteil der Beratungsarbeit übernehmen Elternselbsthilfegruppen. Der überwiegende Teil dieser Selbsthilfegruppen ist in den Landesverbänden der einzelnen Bundesländer organisiert. Die Landesverbände sind wiederum im Bundesverband Legasthenie (BVL) zusammengefasst. Die Beratung wird hier von Eltern übernommen, die häufig selbst ein legasthenes Kind haben. Durch Zusammenschluss mehrerer Eltern kann eine örtliche Selbsthilfegruppe gegründet werden, die regelmäßig Elternabende anbietet. Diese Abende dienen dem gegenseitigen Austausch, der Beratung beim Umgang mit Schulen, dem Austausch von Empfehlungen zu Förderangeboten und Hilfen bei der Umsetzung sozialrechtlicher Ansprüche. Die Arbeit der Eltern ist ehrenamtlich.
Beratung wird auch bei den Einrichtungen angeboten, die die Diagnostik durchführen. Hierzu zählen die Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, psychologische Praxen und private Anbieter, die ihr diagnostisches Angebot mit einer Therapieempfehlung verbinden. Der "Markt" der freien, privaten Anbieter ist sehr unterschiedlich. Verschiedene Berufsgruppen, wie z. B. Ergotherapeuten, Lehrer, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen oder Logopäden bieten hier ihre Dienste an.